ist-Philosophie
„Der Mensch wird am Du zum Ich“
Diesen Satz postulierte Martin Buber in seinem Buch „Du und Ich“ 1923. Durch die Bindungsforschung und die Neurowissenschaften ist seine These heute mehrfach bestätigt. Weitere Zitate von Buber: „Beziehung ist Gegenseitigkeit. Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ Ohne Beziehung ist kein effektives Lernen und wenig Entwicklung möglich. Das betrifft die Arbeit mit meinen Klient*innen, wie auch die Zusammenarbeit mit den Seminarteilnehmern im ist-institut. Wir sind soziale Wesen, aufeinander angewiesen. Das Menschenbild in der Bindungsforschung fordert Autonomie in Verbundenheit. Es ist gesund, bei Angst, Trauer oder Stress, bei anderen Menschen Schutz und Beistand zu finden! Bindung geht unter die Haut, Bindung ist ein externer Regulator innerer Prozesse.
Beziehungsbedürfnisse
Richard Erskine (2002) bezeichnet Beziehungsbedürfnisse als diejenigen Bedürfnisse, die es nur im zwischenmenschlichen Kontakt gibt. Sie sind entscheidend für die Lebensqualität und das Bewusstsein für den eigenen Wert innerhalb der Beziehung.
Diese Bedürfnisse entstehen immer wieder neu, lebenslang. Sie sind Ausdruck der Menschen nach Beziehung zu anderen Menschen. Gesunde Bindungen zu andern Menschen nähren und fördern gesunde Entwicklungen.
Transaktionsanalyse Eric Berne 1910 – 1970
Die TA ist eine psychologische Theorie der menschlichen Persönlichkeitsstruktur. In seiner radikalen Abkehr von seiner ursprünglichen psychoanalytischen Ausbildung war Berne ein Wegbereiter für Offenheit und Ehrlichkeit im therapeutischen Prozess. Seinen Patienten begrüsste er als gleichberechtigte Partner bei seiner Arbeit. Die Sprache, so Berne, sollte so einfach sein, dass sie ein 7-jähriges Kind versteht. Er bewegte sich weg von psychiatrischen Diagnosen, die Menschen als verrückt oder unheilbar etikettierten.
TA-Philosopie und Menschenbild
Menschen sind in Ordnung, OK! Berne unterscheidet zwischen „sein“ und Verhalten. Für Berne war diese These zentral.
Jeder hat die Fähigkeit zum Denken und damit die Möglichkeit, etwas Neues zu lernen und sich positiv zu verändern.
Jeder trägt die Verantwortung für sich selbst und sein Leben Das betrifft auch Kinder im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Die Kommunikation soll frei und offen laufen.
Der Vertrag (klare Zielformulierung) ist die Grundlage jeder Arbeit!
Störungen- Krankeit – Gesundheit
Gesundheit ist ein Zustand von vollkommener körperlichem, geistigem und sozialem Wohlbefinden und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen. (Definition der WHO).
Die TA sieht die Ursache von Störungen in den einschränkenden kindlichen Entscheidungen, die wir bewusst oder unbewusst getroffen haben
Autonomie ist das Ziel der Arbeit
Berne: Uvoreingenommenheit, Spontaneität, Bewussheit, Fähigkeit zur Intimität, Fähigkeit zu sinnlicher Offenheit.
Schiff: Autonom ist, wer selbst die Verantwortung für sein Erleben und Verhalten übernimmt, sie weder andern Menschen nochirgendwelchen anonymen Umständen zuschiebt. Auch entmündigt er nicht andere Menschen, indem er die Verantwortung für sie übernimmt.